Ort: Akademie der Wissenschaften (Vortragssaal), 69117 Heidelberg
Beginn: 12. Juni 2019, 19:00 Uhr
„Wenn man die Weimarer Verfassung rückblickend überschaut, dann erkennt man, daß sie nicht ohne Mängel und Fehler ist. Aber von welcher Verfassung könnte und müßte man das nicht sagen, überhaupt von welchem Menschenwerke gilt das nicht? Jedenfalls war sie ein Segen für unser Volk schon dadurch, daß sie zustande kam. Denn ohne sie wären wir nicht so schnell zu einer einigermaßen ruhigen staatlichen Tätigkeit gekommen.“ (Zitat von Friedrich Stahl, 1925)
Diesen Sommer vor hundert Jahren trat die Verfassung von Weimar in Kraft. Durch sie wurde das Deutsche Reich zu einer föderativen Republik mit einem gemischt präsidialen und parlamentarischen Regierungssystem. Sie gilt als erste effektive demokratische Verfassung Deutschlands, ging jedoch 1933 mit der Weimarer Republik unter. Lange haftete ihr ein schlechter Ruf an und es wurde behauptet, dass durch dort enthaltene Fehler der Weg aus einer Demokratie zu einer Diktatur ermöglicht wurde. Peter Graf Kielmansegg wird in seinem Vortrag den Versuch einer Neueinschätzung der Weimarer Verfassung vornehmen.
Peter Graf Kielmansegg ist emeritierter Professor der Politikwissenschaft an der Universität Mannheim. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen politikwissenschaftliche Demokratieforschung, Geschichte des politischen Denkens und Zeitgeschichte.