Langzeitarchivierung

Das Langzeitarchivierung ermöglicht dem bereits abgeschlossenen Projekt "Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway" (externer Link) die für die Wissenschaft wertvollen Materialien langfristig zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Förderverein unterstützt dieses Bestreben durch großzügige Finanzierung.

Zum Projekt

Das Bild zeigt einen großen Fels mit eingeritzten Zeichnungen darauf. Die Zeichnungen zeigen zwei Buddha-Figuren sowie Tempeldarstellungen. Auf den Fels scheint die Sonne, der Himmel im Hintergrund ist blau.
Felsblock am Karakorum Highway, Stupa Buddha Gruppe (Felsbildstation Hodur-West)

In der Hochgebirgsregion Nordpakistans, dort, wo Hindukusch, westlicher Himalaya und Karakorum zusammenstoßen, liegt am Oberen Indus und manchen Nebenflüssen oder Paßrouten eine in ihrer Vielfalt einzigartige und zu den größten der Welt zählende Ansammlung von Felsbildern. Sie konzentrieren sich in der Indusschlucht in einer Ausdehnung von etwa 100 km zwischen Indus-Kohistan bis zur Raikot-Brücke um den Zentralort Chilas, finden sich aber entlang des Flußlaufs bis nach Baltistan und Ladakh. Die über 50.000 Felszeichnungen und mehr als 5.000 Inschriften repräsentieren einen Zeitraum vom Epipaläolithikum bzw. Neolithikum im 6./5. Jahrtausend v. Chr. bis zur Islamisierung der Bergregion im 14. Jahr-hundert. Die Felsbilder spiegeln in ihrer Mannigfaltigkeit Einflüsse verschiedener Völkergruppen mit ihren kulturellen und religiösen Vorstellungen wie z.B. der Saken bzw. Skythen im 1. Jahrtausend v. Chr. wider und stellen eine einzigartige Quellensammlung zur wechselhaften Geschichte dieser Zentralasien und den indopakistanischen Subkontinent verbindenden Region dar. Ein Großteil der Gravuren stammt aus der Zeit des Buddhismus, der nach seiner Einführung als neue Glaubensrichtung im  1. Jahrhundert zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert seine höchste Blüte erreicht. Der historische Hintergrund dieser Epoche wird durch Felsinschriften deutlich, die in der älteren Phase in Kharosthi und seit dem 4. Jahrhundert in Brahmi abgefasst sind, zu denen aber noch sogdische, baktrische, parthische, chinesische und tibetische Inschriften kommen. Ziel des Projektes war die möglichst vollständige, zumindest repräsentative Edition und Analyse der einzelnen Felsbildstationen in Katalogbänden. Eine zweite Publikationsreihe ist einzelnen ausgewählten Themenbereichen zur Geschichte, Kulturgeschichte, Epigraphik, Ethnologie und Zoologie gewidmet. Das Projekt war ein Beispiel internationaler Zusammenarbeit mit Fachgelehrten aus England, Frankreich, Pakistan und den Vereinigten Staaten.